Ich möchte für die EFG Stendal nicht über das Berichten, was aus bekannten Gründen, nicht stattfinden konnte und mich dem widmen was sein konnte(oder vielleicht doch nicht).
Unsere Gottesdienste konnten leider nur in 14 tägigen Abständen unter 1G stattfinden. Das lag aber nicht nur an Korona, die aktiven Mitarbeiter der Gemeinde waren und sind nach einer fast 6 jährigen Suche nach einer Pastorin oder Pastor ausgebrannt. Die Suche nach einer Person, die wir in Vollzeit anstellen wollten hat sich als sehr kompliziert herausgestellt. Der Berufungsrat des Bundes hat uns zwar unterstützt aber auch nicht wesentlich zur Verkürzung der Zeit der Suche beitragen können.
Umso glücklicher sind wir daher, dass wir zum 01.03.2022 einen Pastor berufen konnten. Er heißt Martin Kendzia wohnt noch in Brandenburg an der Havel und war bisher kein Pastor unseres Bundes. Auch wenn hinsichtlich der Einstellung so manche Formalien mit dem Bund noch abzuklären und nachzuholen sind, können wir den Gottesdienst nun wieder wöchentlich feiern, was uns ausgesprochen gut tut. Wir spüren wieder Gemeinde als Gemeinschaft, nicht das uns Jesus als Mittelpunkt der Gemeinde verloren gegangen wäre, hat unsere Gemeinschaft doch sehr gelitten. Zurzeit ist es sehr schwierig Mittarbeiter auch für übergemeindliche Dienste zu aktivieren oder besser zu motivieren. Das wird uns aber mit unserem „neuen“ Pastor wieder gelingen. Er freut sich schon auf die Zusammenarbeit im Kreis und Landesverband, in der Kollegenschaft wie auch mit Euch als Gemeinden.
Zur Situation der Personalsuche muss ich aber feststellen, dass für uns kleinere Gemeinden eine Berufung immer schwerer wird. Die sehr dünne Personaldecke des Bundes hat es nicht möglich gemacht eine Person, ob Pastorin oder Pastor zu berufen. Da nutzten auch einige nicht gerade unserem Gemeindeprofil entsprechenden Vorschläge des Berufungsrates nichts.
Wir haben nun einen Pastor von „ außen“ der uns sicher sehr bereichern wird, aber die Personalsituation im Bund und Landesverband nicht wirklich entschärft!
Wir sollten in den nächsten Jahren ernsthaft daran arbeiten die Versorgung der kleinen und ganz kleinen Gemeinden, die im Gegensatz zu uns sich nicht einmal einen Pastor leisten können, zu sicher zu stellen.
Ist das Modell der „ autagen Ortsgemeinde“ noch so lebbar? Oder müssen wir über ganz neue Wege nachdenken um in den Regionen unseres Landesverbandes nicht noch mehr „ weiße Flecken“ zu hinterlassen. Es ist uns gelungen, eine Pastorenstelle für eine Gemeinde mit knapp 80 Mitgliedern zu besetzen. Das kann aber nicht Ziel unseres Landesverbandes sein, wenn wir an die Gemeinden denken, denen das Berufen einer hauptamtlichen Person, aus welchen Gründen auch immer, nicht möglich ist!
Wir als Gemeinde gehen jetzt voller Vertrauen auf Gott, der seine Gemeinde liebt, mit Zuversicht auf sein segnendes Handeln in eine Phase der Erneuerung und Festigung der Gemeinschaft
Gott befohlen
Horst Gädke
