Wie in allen Gemeinden hat uns in den vergangenen zwei Jahren die Pandemiesituation beschäftigt. Einerseits hat sie uns viele Striche durch diverse Rechnungen gemacht. Manches Gewohnte lief nicht mehr und geplante Vorhaben sind stark verzögert worden. Auf der anderen Seite sind manche Entwicklungen auch beschleunigt worden.
Die Gottesdienste sind auf ein hybrides Format umgestellt worden. Die Online-Übertragungen kommen Familien mit kleinen Kindern und vielen Älteren zugute, die sonst häufiger wegen Krankheit dem Gottesdienst ferngeblieben wären.
Mitarbeiterbesprechungen finden häufiger online statt. Das erleichtert die Zeitplanung und kommt vielen berufstätigen Ehrenamtlichen sehr entgegen.
Dafür verschoben sich manche inhaltlichen Diskussionen in der Gemeinde nach hinten, weil nicht alle Gemeindeglieder gleichermaßen gut mit Online-Werkzeugen zurechtkommen. Die Gemeindeleitungswahlen verzögerten sich dadurch um mehr als ein Jahr. Mittlerweile haben wir aber eine neue Gemeindeleitung und die tägliche Arbeit läuft trotz der Einschränkungen gut von der Hand.
Die Versuchung ist groß, die Auswirkungen der Pandemie als die prägende Entwicklung zu sehen. Aber das ist nur vordergründig der Fall. Die Ängste, die manche hatten, die Gemeinschaft würde auseinanderfallen und wir würden uns auseinanderleben, je länger es dauert, bewahrheiten sich so nicht. Der Wunsch nach mehr Zusammenhalt ist spürbar da, das Spendenaufkommen hat sich in dieser Zeit sogar verbessert.
Äußere Einflüsse hinterlassen ihre Spuren in den Formen, aber die Gemeinde ist immer noch Gemeinde Jesu, das haben wir in den letzten zwei Jahren genauso erfahren, wie in der Zeit davor.
Autor: Heinrich Esau