Corona und kein Ende! Wer hätte gedacht, dass uns diese Pandemie tatsächlich so lange beschäftigen und einschränken wird? Und welche Möglichkeiten haben wir als relativ kleine Gemeinde? Zumal wir seit Mai ohne Pastor sind.
Es hat sich gezeigt, dass trotz aller Einschränkungen manches möglich ist. So hatten wir einen wunderbaren „Weltgebetstag unter Coronabedingungen“. Der Gottesdienstraum verwandelte sich in ein Südseeparadies. An einzelnen Stationen konnten sich die Besucherinnen über Vanuatu informieren, den kleinen Inselstaat im Pazifik. Wir verzichteten auf eine zentrale Veranstaltung, hielten stattdessen das Gemeindehaus den ganzen Nachmittag offen. Begeisterte Rückmeldungen machten deutlich, dass wir das richtige Konzept gewählt hatten.
Durch neue Technik und die Einrichtung von WLan im Gemeindehaus können wir jetzt auch Online-Gottesdienste in guter Qualität genießen. Die Gottesdienste werden von ca. 30 Personen besucht, was für eine Gemeinde mit knapp 80 Mitgliedern ein sehr guter Schnitt ist. Bei den Predigtdiensten erleben wir eine große Vielfalt: Bibellesebund, Marburger Medien, Sächsische Israelfreunde – um nur einige zu nennen. Danke auch an die Pastoren der Nachbargemeinden, die uns häufig an den Sonntagen unterstützen!
Viele Gruppenstunden konnten nicht stattfinden, aber es ist ein neuer Gesprächs- und Gebetskreis entstanden. Hier findet der Austausch auf Russisch und Deutsch statt.
Ein Großprojekt war der Bau einer neuen Grillhütte auf unserem Gemeindegrundstück. Durch großzügige Spenden und treue Helfer war es möglich, ein richtiges Schmuckstück zu bauen. Wir freuen uns schon sehr darauf, mit allen Generationen fröhliche Grillfeste zu feiern.
In einer Mitgliederversammlung haben wir uns entschieden, das Angebot des Bundes für einen Interimspastor wahrzunehmen. Seit September unterstützt uns Pastor i. R. Gert Höhne mit monatlichen Besuchen. Er hat viel Erfahrung auf dem Gebiet der Mitarbeiterführung und Seelsorge und will mit uns neue Wege suchen.
Natürlich macht uns die gesellschaftliche und gemeindliche Situation immer wieder Sorge. Aber wir erleben auch, dass Jesus durch so manche Begegnung und durch sein Wort Ruhe schenkt und neuen Mut. Er wird uns nicht fallenlassen.
Autor: Antje Gerner