- Gemeindemitglieder: 96
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Als Gemeinde haben wir vor vier Jahren zwei zukunftsweisende Entscheidungen getroffen: Einmal beriefen wir einen neuen Pastor, der zuvor als Militärpfarrer in der Anglikanischen Kirche tätig war und dessen Frau zu unserer Gemeinde gehörte. Zum anderen beschlossen wir, unser zu klein gewordenes und in die Jahre gekommenes Gemeindehaus in der Riemekestr. zu verkaufen. So starteten wir Anfang 2019 frohen Mutes in das neue Jahr – mit einem neuen und jungen Pastor und als „Gemeinde unterwegs“, die kein eigenes Gebäude mehr besaß und an wechselnden Orten Gottesdienste feiern musste.
Gott sei Dank konnten wir schon bald ein neues und großes Grundstück am Rande von Paderborn erwerben und das darauf stehende Haus an eine Familie aus der Gemeinde vermieten und auch mit Bauplanungen und Grundstückspflege beginnen (Dubelohstr. 119).
Die Gottesdienste fanden zunächst nachmittags in der Freien evangelischen Gemeinde statt, dann in einer englischen Schule, später in einem evangelischen Gemeindehaus und schließlich in einem TanzsportCentrum ganz in der Nähe unseres neuen Grundstücks. Als dann die Corona-Pandemie begann, waren wir sehr froh, uns hier als Gemeinde zumindest am Sonntagvormittag zum Gottesdienst treffen zu können. Denn die Tanzschule bot genügend Platz für alle, auch mit dem nötigen Abstand. Dort sind wir bis heute als Gottesdienstgemeinde „zu Hause“ - in der Marienloher Str. 47.
Trotz der Pandemie, die uns immer wieder einschränkte, trafen sich – mit Unterbrechungen – verschiedene Gruppen wie der Kindergottesdienst, die Jungschar, die Teens, die Mütter mit kleinen Kindern, der Gebetskreis oder auch das Internationale Café mit geflüchteten Familien vor allem aus Syrien. Auch Taufen im Swimmingpool oder im nahe gelegenen Lippesee und eine Gemeindefreizeit in Meschede konnten stattfinden. Allerdings vermissen wir schon größere Räume, in denen wir uns auch in der Woche und bei jedem Wetter treffen können.
Leider geriet unsere Gemeinde im letzten Herbst in eine schwere Krise. Die Gemeindeleitung teilte uns nämlich mit, dass sie aus verschiedenen Gründen mit unserem Pastor nicht mehr zusammenarbeiten könne und wolle. Das gab natürlich heftige Diskussionen. Schweren Herzens beschlossen wir dann aber, uns von unserem Pastor zu trennen. Diese Entscheidung wollte ein großer Teil der Gemeinde allerdings nicht mittragen, so dass ein Riss durch die Gemeinde ging und noch immer geht.
In dieser Situation standen uns sowohl die Verantwortlichen im Landesverband als auch vom Dienstbereich Mitarbeiter und Gemeinde des Bundes hilfreich zur Seite. So trat Anfang des Jahres die Gemeindeleitung zurück (was turnusmäßig sowieso anstand) und es wurde eine neue Übergangsleitung für ein Jahr gewählt. Außerdem wurde Hans-Günter Simon als Interimspastor für ein Jahr berufen. Er soll zusammen mit der neuen Gemeindeleitung die notwendigen Schritte zur Aufarbeitung des Konflikts und Versöhnung der Gemeinde einleiten und ihre Handlungsfähigkeit sicherstellen. Wir hoffen und beten, dass das gelingt und Gott uns gerade in dieser Situation gnädig ist.
Autor: Karl-Friedrich Kloke
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Fotograf: Christian Meyer