Es ist ein echtes Vorrecht, Teil der Gemeinde in Göttingen zu sein, denn nicht jeder Christ erlebt in seinem Leben, dass Gemeinde so aufblüht und Gottes Wesen sichtbarer wird.
Im letzten Jahr bekommen wir als Leitung von Gott ein Pausenjahr für 2023 verordnet, da wir mit vielen neuen Formaten versuchen eine sichtbare Gemeinde für die Stadt zu sein.
Das Jahr 2022 beginnt mit einem wegweisenden Workshop zum Thema „Agile Leitung“ mit Stefan ter Haseborg, der uns motiviert die begonnene Leitungsstruktur konsequenter mit Leben zu füllen.
Auch die Gottesdienste beginnen sich zu füllen und wir fiebern dem ersten Gottesdienst vor zu Ostern mit der neuen Akustik entgegen. Dann kommt ein Anruf, der uns viel abverlangt: der Dachdecker kann seinen Arm in den tragenden Balken bis zum Ellenbogen stecken- so morsch ist er. Der Saal wird wegen Einsturzgefahr gesperrt. Wir sind sprachlos und stehen vor dem frisch renovierten, aber nicht mehr zugänglichen Raum. Mit dem großen Einsatz unserer Techniker wird der kleine Nebenraum zum Gottesdienstraum und die geplante Taufe zur FEG verlegt. Die Sorge, dass das gerade entstehende Wachstum gehemmt wird, nimmt uns Gott. Er hat die Gemeinde im Blick und wir dürfen stauend erleben, dass seit diesem Punkt unsere Gottesdienstgemeinschaft stetig wächst.
Das agile Leiten ermutigt uns Hürden und Rückschritte als Teil des Prozesses zu verstehen und den Fokus auf die Zukunft und die Entwicklung zu legen. Aus der Pandemie lernen wir dabei den Fokus auf das MACHBARE und Jesus ehrende zu legen. Wir haben so viele Möglichkeiten! Zu Beispiel treffen sich die Senioren zunächst draußen zum Kaffee, um dann ihre Bibelarbeit mit ausreichend Abstand zu genießen. Sich sehen, Gott erleben- wie wohltuend. Diese Gruppe ist eine der Überraschungen Gottes, denn sie wächst von einem kleinen Kreis zu einer tollen Gruppe von 20 Teilnehmern. Die Verbindungen untereinander sind durch kreative und liebevolle Begegnungsideen gestärkt worden. Dabei üben wir uns nicht zu fragen, was gestern schön war, sondern was Menschen heute hilft Gott zu erleben und ihr Leben ihm zu unterstellen. Es ist schwer, besonders wenn Glauben mit Gewohnheiten und Vorlieben vermischt wird. Während einige Menschen sich die 80 er Jahre des letzten Jahrhunderts zurückwünschen, lassen sich überraschenderweise neue Mitarbeiter für einen Heilungsdienst finden und nach langer Durststecke sind unsere Musikteams stark und begabt und färben die Gottesdienste zu intensiven Gottesbegegnungen. Wir erleben, wie Gott sich treu zu uns stellt, aber auch unsere Entschlossenheit fordert.
Aus einer Gemeinschaft, die in sich gekehrt war, ist eine einladende Gemeinde geworden. Dazu werten wir als Leitung auch immer wieder aus, ob wir Hürden des Willkommens ausreichend abbauen. In unserem Innenhof werden jeden Sonntag neue Kontakte vertieft, Einladungen ausgesprochen gelacht und gespielt. Damit die Gemeinde sich besser kennenlernt wird einmal im Monat eine „Tischgemeinschaft“ als gemeinsames Essen nach dem Gottesdienst ohne viel Orga veranstaltet: alle helfen mit (jedenfalls in der Theorie)
Zudem bieten wir in 2022 zwei intensive Flohmärkte für Familien an, feiern Jesus House und ein Lichterfest am 31.10. mit 180 Personen, von denen ca. 50 Prozent noch kein fester Teil unsrer Gemeinschaft sind.
Auch wenn Finanzen und Mitarbeitende von Gott stetig erbeten werden müssen, sind wir überwältigt über so viel Gutes. Insgesamt neun Täuflinge durften wir taufen. Im Advent kommen die Kinder des Kindergottesdienstes zur Taufe hinzu und sind erstaunt und überwältigt, dass 30-40 Kinder am Taufbecken sitzen. Welch großes Geschenk und Vorrecht so viele Kinder begleiten zu dürfen.
Gibt es dafür eine Faustregel? Wir sind einfach überrascht und ehren Gott, stellen Jesus Christus in den Fokus und erwarten Heilung, Aufbrüche und Gottes Begegnungen.
Autor: Stefanie Diekmann
Anzahl der eingereichten Bilder: 3
Fotos Stefanie Diekmann
